Imboden Bianca, heimelig

Wörterseh Verlag, 218 Seiten, CHF 25.80

ISBN 978-3-03763-105-8

Warum Nelly aus dem Altersheim spazierte und nie mehr wiederkam.

Da ist Nelly, die sich mit ihren 77 Jahren einfach nicht so richtig heimisch im Altersheim heimelig (kleingeschrieben und kursiv, das ergab sich vor der Eröffnung des Hauses durch einen Wettbewerb…) fühlt. Von Ihrer Tochter Trudi ist sie sehr enttäuscht und kann ihr nur schwer verzeihen, dass sie Nelly aus ihrem eigenen Haus, ja man muss es sagen, gedrängt hat. Zum Glück ist aber da ihre geliebte Lieblingsenkelin Kim (wie diese stets bemerkt, sie habe ja nur eine…). Diese hält ihr vor Augen, dass sie sich schliesslich nur in einem Altersheim befände und nicht in einem Gefängnis. «Ach Grosi, meint Kim, du bist doch gesund, warum gehst du nicht auf Reisen? Du wolltest doch immer schon nach Afrika!»

Afrika ist der lieben Nelly dann für den Anfang doch ein zu grosses Wagnis. Sie entscheidet sich zum Start ebenfalls für ein Ziel mit dem Anfangsbuchstaben A. Nach Ascona ins Tessin wird sie ihr erstes Abenteuer führen und wer weiss vielleicht geht ja die nächste Reise an einen Ort mit dem Buchstaben B… Die Innerschweizer Autorin Blanca Imboden («Wandern ist doof» 2013, «Arosa» 2018) hat bei der Recherche für ihren Roman keine Mühe gescheut und sich eine Woche in ein Altersheim einquartiert.

Eine herzerwärmende, Mut machende Geschichte mit Charme und Witz. Für all jene, die ihrem Lebensabend mit viel Offenheit begegnen und noch lange nicht an Feierabend denken. Natürlich auch für alle anderen Lesefreudigen, welche sich an den immer wieder unterhaltsamen Erzählungen von Blanca Imboden, mit dem richtigen Mass an Tiefgang, Humor und Spannung, erfreuen möchten.

 

Buchbesprechung von Regula Schopfer

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