Linker, Christian: Dschihad Calling

DTV Verlag, 320 Seiten, CHF 14.90

ISBN 978-3-423-71723-6

Eigentlich ist Jakob ein ganz normaler 18-Jähriger mit einem ganz normalen Leben. Zusammen mit seiner Freundin Liz lebt er in einer Wohnung, studiert und jobbt nebenbei. Doch eines Abends begegnet er einer verschleierten Frau mit den schönsten blauen Augen, die er jemals gesehen hat. Er rettet sie aus einer heiklen Situation, und von diesem Moment an geht sie ihm nicht mehr aus dem Kopf. 

Als er sie später auf einem Pressefoto wiedererkennt, kann er es nicht lassen, sich näher mit dem Salafisten-Verein, dem sie angehört, zu beschäftigen. Wenn anfangs auch widerwillig, ist Jakob fasziniert von den ihm bisher unbekannten Ansichten des Islams. 

Er kommt in Kontakt mit dem Bruder der schönen Unbekannten, die, wie sich herausstellt, Samira heisst. Ihr zuliebe befasst er sich stark mit ihrem Glauben und kommt bald zur Überzeugung, dass das der einzig richtige Weg für ihn ist. Jakob radikalisiert sich. Er macht Schluss mit Liz, zieht bei ihr aus, kündigt seinen Job und schmeisst sein Studium hin. Vorübergehend wohnt er nun bei Samiras Bruder Adil. 

Doch es gibt ein Problem: Adil sympathisiert sehr mit dem Islamischen Staat und dem Dschihad, dem heiligen Krieg. Das geht so weit, dass er beschliesst, Deutschland zu verlassen und in den Krieg zu ziehen. Jakob und Samira heiraten etwas überstürzt, und auch Jakob soll bald nach Syrien ziehen. Aber ist sein Glaube so stark, dass er bereit ist, dafür zu sterben?

 

Fesselnd, mitreissend, brandaktuell!

Der Autor schreibt offen und realitätsnah über das Thema «Islamischer Staat». Ich verstehe nun viel besser, was in Europa momentan passiert. Das Buch können sowohl Jugendliche als auch Erwachsene sehr gut lesen. Es zeigt auf, warum so viele Jugendliche, auch Deutsche und Schweizer, sich vom Dschihad faszinieren lassen und ihr Heimatland verlassen, um in den heiligen Krieg zu ziehen. Obwohl der IS entschieden verurteilt wird, ist der Autor gegenüber der Religion Islam neutral.


Buchbesprechung von Johanna Suter

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