Charlotte Lucas: Wir sehen uns beim Happy End

Bastei Lübbe Verlag, 551Seiten, CHF 26.50

ISBN 978-3-7857-2599-3

Emilia Faust oder Ella, wie sie alle nennen, lebt in Hamburg. Im wahren Leben hat sie sich gerade von ihrem langjährigen Freund getrennt. In ihrem Blogg jedoch lebt sie ihren Traum oder ihre zwanghafte Überzeugung weiter, dass zu jeder Geschichte ein Happy End gehört. Sie lebt ihren Leitspruch: «Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut ist, ist es nicht das Ende» (übrigens einst von Oscar Wilde). So verfasst sie für ihre Netzgemeinde «Better Endings» und schreibt für Märchen wie «Hänsel und Gretel» oder Filme wie «Cold Mountain» ihr eigenes Happy End. Und dann trifft Ella Oscar, genauer gesagt: sie überrennt ihn, dass er stürzt. Durch diesen Unfall erleidet Oscar einen Gedächtnisverlust und kann sich nicht mehr an den Menschen erinnern, den er einmal war. Ella sieht sich durch ihre Schuld verpflichtet, ihn zu pflegen und ihm und seiner Geschichte zu einem Happy End zu verhelfen. Ella verstrickt sich in gewagte Lügengeschichten. Vermeintlich zum Selbstschutz, aber auch, weil sie Oscar in homöopathischen Dosen zu seinen schmerzhaften Erinnerungen und zu seinem alten Ich führen will. Bekanntlich ist im Leben aber nicht alles planbar und voraussehbar. Wird Ella es schaffen, dass die Geschichte dem armen Oscar (und ihr) ein Happy End beschert?

 

Spritzig, frisch, aber auch nachdenklich und vor allem sehr menschlich schreibt Charlotte Lucas ihren zweiten Roman nach «Dein perfektes Jahr». Die doch 551 Seiten lesen sich leicht und flüssig. Ich musste jeweils fast mitseufzen bei Ellas unerschöpflichem Glauben an das «Happy End». Aber was sage ich, lange Rede kurzer Sinn: Gönnen Sie sich doch diese herzerwärmende Geschichte und erfahren Sie, ob am Ende ein «Ende gut, alles gut» steht…

 

Buchbesprechung von Regula Schopfer

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