Stalder, Hans: Spiez verzeut

Wendelsee Verlag, 128 Seiten, CHF 30.00

ISBN 978-3-033-08114-7

 

 

Hans Stalder, der bekannte, in Thun wohnhafte und in Ittigen aufgewachsene Mundartautor und Radiojournalist, hat sein bereits viertes Werk mit dem Titel „Spiez verzeut“ erschaffen. Die 19 historischen Geschichten (in phonetischem Berndeutsch verfasst), die allesamt im Grossraum Spiez spielen, sind ein wunderbares Zeitzeugnis vergangener Zeiten.

Eine Fülle an Themen finden Platz in diesem Buch: Die Bedeutung des Katzensteins (im Buch «Chindlischtei»), der traditionelle Spiezmärit, wie die Pest nach Spiez kam und sogar ein Dialog zwischen dem Niesen und dem See. In der letzten Geschichte erfährt man, wie früher gewaschen wurde. Die «Wöschtage uf em Riedhof» führen einem deutlich vor Augen, wie einfach man doch heute die Wäsche in die Waschmaschine legt, das Waschprogramm wählt und den Startknopf drückt…

Auf dem Riedhof muss Rosa, die Bäuerin, die ganze Wäsche schon am Vorabend im Zuber «mit em Schtünggu iidrücke». Und das Holz zum Wasserkochen muss vorbereitet sein. Früh am Waschtagmorgen wird dann mit dem langen Tagwerk begonnen: Wasser für Zuber kochen, Schmierseife im heissen Wasser auflösen, die Wäscheleine zwischen den Obstbäumen aufhängen. Rosa erklärt Elisabeth, die zum ersten Mal bei so einem Waschtag mithilft, wie Schmierseife überhaupt hergestellt wird: «Zersch tuesch 300 Gramm Käärnseiffe raschple u imene Liter heisses Wasser uflöse. Muesch mit eme Chnebu richtig schlaa, bis die Seiffeschpään ufglööst si. De chunnt e Liter Buechenäschewasser, e Löffu Tärpentiin u ne Kafilöffu Salmiakgeischt derzue.»

 «Ä gfröiti Sach het dr Hans Stalder da erschaffet, säge ig öich, liebi Läserinne u Läser us dr Umgäbig u gwüss ou aune angere, wo gärn tüe bärndütsch läse u i auti Zitte iitouche. U natürlech isch es, es perfekts (Wiehnachts-) Gschänk für aui (Heimweh-)Spiezerinne u Spiezer…»

 

Buchbesprechung von Regula Schopfer