Brandenberger, Res: Louis. Brot.

Landverlag, 400 Seiten, CHF 35.00

ISBN 978-3-905980-21-9

Das ist die Geschichte von Louis. Louis ist Autist. Er denkt nicht selbst, das macht sein Zwillingsbruder Leo für ihn. Aber Louis nimmt Gefühle wahr, da kann ihm niemand etwas vormachen. Louis spricht nicht. Oder kaum. Wenn er spricht, dann in Doppelwörtern: «Louis. Brot.» Dann ist alles gesagt. Louis lebt mit seinem Bruder und den Eltern Lisa (der Dorftierärztin) und Paul (dem unkonventionellen Pädagogen und Hausmann) im tiefsten Emmental, in Trubschachen. Dort hat es hin und wieder eine Ausstellung. Vater Paul geht mit seinen beiden Söhnen hin und da passiert Ungewöhnliches ... Alles in allem wachsen Louis und Leo glücklich in ihrer Welt auf, bis für Louis diese glückliche Welt plötzlich zerbricht. Und dann begibt sich Louis auf seine grosse Reise…

 

Ein Erstling. Eine Entdeckung. Eine Erzählung mit ganz viel Fabulierfreude. Sie beginnt mit dem im Dienst Karl May lesenden Bahnhofvorstand Jakob Leibundgut, der dann immer in grosser Eile seine rotschwarze Dienstmütze aufsetzen muss, sich aus dem Stationsgebäude herausstürzt aufs Perron, um den Regionalzug abzufertigen. «Der Schulkommission» tagt dann auch schon einige Seiten später. Tja, wieso wohl «der

Schulkommission»? Der Autor schreibt das Jahr 1988, doch er siedelt seinen witzigen und oft schrägen Roman ja bekanntlich im «tiefsten Emmental» an… So, und weil Louis mit ganz wenigen prägnanten Wörtern auskommt, muss ich aufhören mit Plaudern: Ein unkonventioneller (Berner)Roman – lesen und Freude daran haben!


Buchbesprechung von Hanni Meinen Peternell

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