Tony Dreher: Gletschertod

Gmeiner Verlag, 314 Seiten, CHF 18.90

ISBN 978-3-8392-2027-6

«Gletschertod» ist ein regelrechter Krimi mit Alpen- und Lokalkolorit, russischem Spionagehintergrund und einer historischen Spur, die ins Jahr 1946 zurückreicht. Damals überstand eine amerikanische Dakota im November in den Alpen wie durch ein Wunder eine Notlandung auf dem Gauligletscher. Nun sind es just drei Alpinisten und ein wanderndes junges Paar, die in unserer Zeit auf jenem Gletscher den Propeller des gestrandeten Flugzeugs finden und dazu eine Leiche entdecken. Kurz darauf wird in einem Berner Nobelhotel der englische Professor Matthew tot aufgefunden. Das ruft den Journalisten Mike Honegger auf den Plan, der mit dem Verstorbenen befreundet war. Er findet bald heraus, dass es zwischen den beiden Opfern Zusammenhänge gibt – unter anderem, dass sie nicht eines natürlichen Todes gestorben sind. Mit Hilfe der Hotelangestellten Nina Sommer nimmt er diverse Fährten auf. Eine davon führt ihn zu einer vornehmen Dame an den Bielersee und weiter zur Russischen Revolution und zu einem lange vergessenen Abkommen. Am Schluss kommt es zum dramatischen Countdown am alpinistischen Ausgangspunkt des Kriminalromans.

Der in Mexiko aufgewachsene Berner Autor Tony Dreher bewegt sich in seinem zweiten Werk nach «Aareschwimmen» geschickt zwischen Historie und Fiktion, switcht geografisch im Spannungsfeld zwischen Meiringen und Moskau und lotet als IT-Spezialist alle Ermittlungsfacetten der Elektronik aus, um die dreisten und vor nichts zurückschreckenden Mörder zu stellen. Wir begegnen Mike ebenso in seinem Alltag als vom Zeitdruck geplagten Journalisten eines Berner Mediums wie als Privatmenschen, der sanfte Banden zu Nina aufzubauen beginnt.


Buchbesprechung von Svend Peternell

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