Martin Suter: Elefant

Diogenes Verlag, 348 Seiten, CHF 32.00

ISBN 978-3-257-86310-9

Der neue Roman von Martin Suter birgt Zündstoff in sich: Beim titelgebenden Dickhäuter „Elefant“  handelt es sich um eine Miniversion mit rosa Leuchtkraft, die glatt als Spielzeug durchginge. Ist es aber nicht, denn sie lebt. Sie hätte als aufsehenerregendes Projekt des Genforschers Roux – unterstützt von einem chinesischen Gentech Giganten – lanciert werden sollen. Doch die vermeintliche Sensation wird vom burmesischen Elefantenflüsterer Kaung und dem Schweizer Landtierarzt Hansjörg Reber entwendet und nach einer spektakulären Verfolgungsjagd in einer Flusslandschaft unweit von Zürich abgelegt. Dort entdeckt der zugedröhnte Obdachlose Schoch das rosarot illuminierte Elefäntchen in seiner Höhle und glaubt an eine Halluzination. Über Umwege bringt er das ihn faszinierende Lebewesen der Gassentierärztin Valerie, die es mit dem Finder in einer heruntergekommenen Villa einquartiert. Wer nun glaubt, es kehre Ruhe ein, irrt. Roux und sein chinesischer Begleiter Tseng nehmen die Verfolgung wieder auf. Und auch Kaung kann vom Wunderwesen nicht lassen, das er als heilig anpreist.


Martin Suter (69) umkreist die ethischen Fragen rund um das Verführerische und Abstossende  der Genmanipulation in einem vielschichtigen, thrillerartigen Werk voller Spannung und auch Witz. Er führt die Zeit- und Handlungsfäden, die zunächst keinen Zusammenhang aufzuweisen scheinen, wie Puzzlesteine zusammen: als grossartig-gsüffigen Lesegenuss.


Buchbesprechung von Svend Peternell

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