Schon die Titelwahl, welche der Autor getroffen hat, trifft ins Schwarze. Spätestens nach den ersten paar Zeilen wird einem der eine Sinn des Titels offenbart. Einen tieferen Sinn eröffnet sich während der Lektüre. In Helsinki hat sich Pekka Kirnuvaara endlich zu einem Zahnarztbesuch durchgerungen. Der Zahnarzt trägt sogar denselben Familiennamen, das kann doch kein Zufall sein, oder doch? Nein, tatsächlich stellt sich dank Pekkas Beharrlichkeit heraus, dass der nicht wirklich kommunikative Zahnarzt Esko Kirnuvaara sein Bruder ist. Seit frühster Kindheit haben beide keinen Kontakt mehr zu ihrem gemeinsamen Vater. Esko ist sogar bei Pflegeeltern aufgewachsen. Die Brüder beschliessen, ihren Vater zu suchen. So lernen Esko und Pekka nicht nur einander, sondern auch sich selber und ihre Geschichte besser kennen. Als Reisende zu ihren gemeinsamen Wurzeln treffen sie auf weitere Geschwister. Durch die Hilfe einer Cousine ihres Vaters finden die beiden Brüder im schwedischen Södertälje ihre Schwester Sari. Doch ihre Reise ist hier noch nicht zu Ende. Ihr Weg führt Esko und Pekka um die halbe Welt bis nach Australien. Die tiefe neuentdeckte Geschwisterliebe kennt keine (Landes)Grenzen. Weder fremde Kulturen, unterschiedliche Lebensauffassungen und Voraussetzungen können welche schaffen. Aber werden die Geschwister ihren Vater finden?

Ein einerseits nachdenklicher, gefühlvoller Roman mit durchaus philosophischen Aspekten um den Sinn und die Grundsätze des Lebens. Andererseits unterhaltsam und humorvoll, mit erfrischendem Biss. Die Protagonisten sind mir mit all ihren Ecken und Kanten ans Herz gewachsen! Ein Roman nicht nur für Zahnärzte, nein, vor allem für Familienmenschen und Reisende zu sich oder anderen...

Buchbesprechung von Regula Schopfer

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