Rindlisbacher, Martin: Flüemiswil

Fluhdesign Verlag, 339 Seiten, CHF 29.00

ISBN 978-3-033-04491-3

Lengeri bärndütschi Erzählige oder sogar Romän, sy i de letschte Jahr ziemlech Mangelwar worde. Syt däm Summer hei mer wieder e bärndütschi Gschicht, ja äbe vom Umfang här scho e Roman, azbiete. Dä isch ire schön farbig gstaltete – zueggä – zum Teil chly antiquiert würkende Sprach gschribe. Aber schliesslech handlet die Gschicht ja vo Persone, wo vor gli 90 Jahre gläbt hei: Ir Stadt Bärn u im Aemmital um 1930.

 

Die wichtegschti, spannendschti Figur – usgstaltet i allne mügleche Schattierige - isch der Theologiestudänt u Musiker Düss (Nestor Albert Bälliz mit vollem Name). Dass me mit somene Name zwüschine i griechische Värse redt, darf d LäserInne nid abschrecke. Schliesslech giit's ume «lärmige Ängel uf Irrfahrt» (wie der Verfasser si Protagonischt o bezeichnet) ume, e ganzi Zilete meh oder weniger dominanti Lüt us de verschiendenschte soziale Schichte in u ums Dorf Flüemiswil ume u us der Stadt Bärn. Alli mache ir Gschicht e Entwicklig düre, vielfältig sy d'Läbesbilder u alli grosse Theme vom Läbe chöme vor.

 

U wieso i euch hüt i dere Form das Buch a ds Härz lege: Die bärndütschi Erzählfreud, die plastisch dargestellte Figure hei mi a Simon Gfeller erinneret – ir Darstellig vo de Läbesfrage o a Rudolf von Tavel. Offebar het der Martin Rindlisbacher e – ziemlech unbekannti – Novälle vom von Tavel als Vorlag brucht u se erwyteret. Zwüscheiine hani – es het o ganz viel komeschi, luschtegi Stelle – o es par Mal beidi Ouge ganz fescht müesse zuedrücke: Also mängisch wird die Gschicht de scho chly gar süess, aber schliesslech isch es e Erschtling mit Sälteheitswärt…

I fröie mi, mit der einte oder andere Läserin oder de Läser über «Flüemiswil» z' prichte. Waget mal (wieder) Mundart z'läse u schwelget ir Wält (zum Byspiel) vo de Gotthälf-Filme u -Figure.


Buchbesprechung von Hanni Meinen Peternell

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